informelle Beteiligung beendet

UNSER WERDERPLATZ - Das Herz der Südstadt

Friedliches Miteinander auf dem Werderplatz

indianer
ThemaÖffentliche Sicherheit und Ordnung
Zeitraumam 08.07.2017
Zielgruppealle Einwohnerinnen und Einwohner der Südstadt
StadtteilSüdstadt

Bürgerbeteiligungsveranstaltung "UNSER WERDERPLATZ - Das Herz der Südstadt"

Über 200 interessierte Bürgerinnen und Bürger besuchten bei hochsommerlichen Temperaturen und strahlendem Sonnenschein die Beteiligungsveranstaltung "UNSER WERDERPLATZ - Das Herz der Südstadt" am 8. Juli 2017​ im Innnenhof der evangelischen Kirche. Die Stadtverwaltung Karlsruhe hatte gemeinsam mit der evangelischen Johannis-Paulus-Gemeinde und der Bürgergesellschaft der Südstadt e. V. Anwohnerinnen und Anwohner, Ladenbesitzer, Gastronomen sowie Platzbesucherinnen und Platzbesucher zu einer Diskussion über die gegenwärtige Situation rund um den Indianerbrunnen eingeladen.

Nachdem Erster Bürgermeister Wolfram Jäger die Anwesenden begrüßte und an ein konstruktives Miteinander auf dem Werderplatz appelierte, wurde der Film WERDERPLATZ des in der Südstadt ansässigen Werkraum Karlsruhe e. V. uraufgeführt. Das Werk beleuchtet verschiedene Perspektiven und Sichtweisen auf den Werderplatz und gibt tiefgründige Einblicke in persönliche Situationen.

Im Anschluss wurden den Bürgerinnen und Bürgern Maßnahmenvorschläge der aus Vertretern von Verwaltung, Bürgergesellschaft, Polizei und Sozialarbeit bestehenden Arbeitsgruppe Werderplatz vorgestellt, die anschließend diskutiert wurden. An verschiedenen Themenwänden hatten die Anwesenden die Möglichkeit, sich bei Mitarbeitenden aus Verwaltung, Polizei und Sozialarbeit vertieft über die Maßnahmen zu informieren, Kritik und Anregungen vorzutragen oder eigene Ideen und Vorschläge zur Verbesserung der Situation rund um den Indianerbrunnen einzubringen.

Die wesentlichen Ergebnisse der Veranstaltung und die Vorschläge der Arbeitsgruppe Werderplatz können Sie sich auf diesem Portal nochmals ausführlich zu Gemüte führen.

Die Stadtverwaltung Karlsruhe bedankt sich für die rege Teilnahme und Ihre aktive Mitwirkung in der Diskussion.

Impressionen der Bürgerbeteiligungsveranstaltung

UNSER WERDERPLATZ - Das Herz der Südstadt
Bei hochsommerlichen Temperaturen und strahlendem Sonnenschein fanden sich am 8. Juli 2017 über 200 interessierte Bürgerinnen und Bürger im Innenhof der evangelischen Johannis-Paulus-Gemeinde am Werderplatz ein, um sich den Film WERDERPLATZ anzuschauen und mit der Verwaltung über Maßnahmen für ein soziales Miteinander am Werderplatz zu diskutieren.​
Werderplatz

Stadtzeitung vom 27.04.2018: Entlastung für die Südstadt

Einstimmig hat sich der Gemeinderat für die Einrichtung eines Drogenkonsumraums, eines Aufenthaltsraums mit Beratung für Trinker sowie auf Antrag der CDU für zeitweises Alkoholverbot am Platz ausgesprochen.

Film WERDERPLATZ von Werkraum Karlsruhe e. V. ab sofort online anschauen


beendet

UNSER WERDERPLATZ - Das Herz der Südstadt

Die Stadtverwaltung Karlsruhe lädt alle interessierten Bürgerinnen und Bürger zu der Vorführung des Films WERDERPLATZ und anschließender Diskussion über die gegenwärtige Situation rund um den Indianerbrunnen am Samstag, den 8. Juli 2017 von 10 bis 13 Uhr auf dem Werderplatz und im Innenhof der Johannis-Paulus-Gemeinde ein. Für einen gemütlichen Rahmen sorgt ein gemeinsames öffentliches Frühstück mit Tee, Kaffee und Gebäck.

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Ergebnisse der Bürgerbeteiligungsveranstaltung: Themenfeld Sicherheit und Ordnung

Sicherheit und Ordnung
Im Themenfeld Sicherheit und Ordnung schlägt die Arbeitsgruppe Werderplatz folgende Maßnahmen zur Verbesserung der Situation rund um den Indianerbrunnen vor:

  • ein zeitlich und örtlich begrenztes Alkoholkonsumverbot auf öffentlichen Plätzen außerhalb konzessionierter Flächen
  • Erteilung von Ausnahmegenehmigungen nach Einzelfallprüfung zur Außenbewirtschaftung an die Gastronomen am Werderplatz, um den Platz positiv zu beleben und die soziale Kontrolle zu erhöhen.

Darüber hinaus wurden einige Ideen der Verwaltung als Sofortmaßnahmen bereits umgesetzt:

  • erhöhte Präsenz von Polizei und Kommunalem Ordnungsdienst
  • Einrichtung eines Bürgertelefons für den Werderplatz als niedrigschwelliges Hilfsangebot (0721 133-3366)
  • Gesprächsrunde mit lokalen Gewerbetreibenden

In der Diskussion zeigte sich, dass die Bewohnerinnen und Bewohner besorgt und zu Teilen auch verängstigt sind. Die Teilnehmenden fordern unterschiedliche Konzepte, die jeweils auf die verschiedenen Zielgruppen ausgerichtet sein sollen.

Weiterhin erleben die Bürgerinnen und Bürger die polizeilichen Käfte als zu wenig durchsetzungsfähig und fordern ein konsequenteres "Durchgreifen" sowie mehr Rechte und Kompetenzen für die Polizei.

Ein Alkoholverbot auf dem Werderplatz außerhalb konzessionierter gastronomischer Flächen wird von den Anwesenden begrüßt. Nichtsdestotrotz wird Verständnis für die Situation der Alkohol- und Drogenabhängigen entgegengebracht, ein stadtweites Gesamtkonzept wäre hierfür von Nöten.

Ergebnisse der Bürgerbeteiligungsveranstaltung: Themenfeld Soziales

Soziales
Im Themenfeld Soziales schlägt die Arbeitsgruppe Werderplatz folgende Maßnahmen zur Verbesserung der Situation rund um den Indianerbrunnen vor:

  • Wiedereinführung eines Straßenfeger-Teams
  • Einrichtung eines betreuten Trinkraums inklusive Gesprächs- und tagesstrukturierende Angebote
  • Einrichtung eines Drogenkonsumraums in Kombination mit einem Kontaktraum

Einige Maßnahmen zur Verbesserung der Situation am Werderplatz wurden von Mitgliedern der Arbeitsgruppe bereits ergriffen:

  • Umfrage unter Platzbesucherinnen und Platzbesuchern
  • intensivere Kontaktaufnahme mit südosteuropäischen Platzbesucherinnen und Platzbesuchern durch rumänischsprachige Sozialarbeiterin
  • Gespräche mit dem Landkreis Karlsruhe und der Kassenärztlichen Vereinigung zur Entlastung der Substitutionspraxen im Stadtgebiet

Die Idee, das Straßenfeger-Team zur Reinigung des Werderplatzes und des nahgelegenen Umfelds zu reaktivieren, fand bei den Diskussionsteilnehmenden große Zustimmung. Ergänzend wurde der Vorschlag unterbreitet, Besen und Schaufel auf dem Platz zu hinterlegen, sodass die Leute vom Brunnen bei kleinen "Missgeschicken" sofort die Reinigung vornehmen könnten.

Grundsätzlich wurde die Einrichtung eines betreuten Trinkraums tendenziell eher befürwortet, wenngleich angeregt wurde, den Titulierung eines solchen zu überdenken. Kontrovers wurde diskutiert, ob eine solche Einrichtung in der Südstadt oder eher andernorts anzusiedeln sei.

Um die Umsetzung eines Drogenkonsumraums in Kombination mit einem Kontaktladen zu ermöglichen, bedarf es zunächst noch eines entsprechenden Rechtsverordnung durch das Land Baden-Württemberg. Insofern ist der Zeithorizont für dieses Vorhaben noch schwer zu definieren.

Die Bürgerinnen und Bürger wünschen sich künftig eine Belebung des Werderplatzes durch positive Aktivitäten, beispielsweise wurden hierbei das Brunnenschmücken, Aktionen durch Kindergärten und Schulen oder Kunstprojekte genannt. Der Werderplatz könnte auch ein guter Standort für ein Piano im Rahmen der Aktion "Spiel mich" sein.

Vorgeschlagen wurde auch, den Platzbesucherinnen und Platzbesuchern Deutsch als Fremdsprache anzubieten. In diesem Kontext könnte die Streetworkerin Sensibilisierungsarbeit leisten.

Schlussendlich sollten auch die Beschäftigungsangebote im Rahmen geringfügiger Tätigkeiten ausgebaut werden, angesichts der Tatsache, dass die Nachfrage hierfür zweifelsohne besteht.


Ergebnisse der Bürgerbeteiligungsveranstaltung: Infrastruktur und bauliche Aspekte

Infrastruktur
Im Themenfeld Infrastruktur und bauliche Aspekte schlägt die Arbeitsgruppe Werderplatz folgende Maßnahmen zur Verbesserung der Situation rund um den Indianerbrunnen vor:

  • Sanierung der öffentlichen Toilettenanlage unter dem Indianerbrunnen und Errichtung einer oberirdrischen Bezahl-Toilette
  • Lichttechnische Aufwertung der gegenwärtigen Beleuchtung auf dem Werderplatz
  • Suche nach alternativen Aufenthaltsorten im Stadtgebiet

In der Diskussion zeichnete sich ab, dass die Bürgerinnen und Bürger die Sanierung des unterirdischen WCs befürworten. Eine komplette Schließung der Toilettenanlage unter dem Brunnen, wie im Vorfeld per E-Mail angeregt wurde, lehnen die Teilnehmenden mit dem Hinweis auf die Zweckentfremdung von Hauseingängen als Toiletten mehrheitlich ab. Bereits in der Vergangenheit waren bei Reparaturarbeiten an der WC-Anlage vermehrt Verunreinigungen und Spritzenfunde im Umfeld feststellbar. Der Forderung einer alternativen öffentliche Toilette wird in Form eines oberidischen Bezahl-WCs Rechnung getragen werden.

Aus dem Kreis der Teilnehmenden kam der Vorschlag, dass die Nutzerinnen und Nutzer mehr Verantwortung für ihre Toilette übernehmen sollten. Wie diese Verantwortungsübernahme jedoch ausgestaltet sein soll, müsse allerdings noch überlegt werden.

Die lichttechnische Aufwertung der gegenwärtigen Beleuchtung auf dem Werderplatz zur Erhöhung der Sicherheitsempfindens wurde seitens der Teilnehmer als eher nachrangig eingestuft. Zu bedenken sei, dass eine stärkere Beleuchtung der Baumkronen sich negativ auf Insekten, Vögel oder andere Lebewesen auswirken könne. Probeweise soll die lichttechnische Aufwertung halbseitig vorgenommen werden, was die Anwesenden mittragen.

Als Ersatz für den Streetwork-Garten in der Stuttgarter Straße, der als Aufenthaltsort für die Brunnenleute dient und zu einer zeitweisen quantitativen Entzerrung des Werderplatzes beiträgt, wird ein Garten hinter der Bahn / Nähe Wasserwerkbrücke oder ein Standort an der Ettlinger Allee / Bereich PSK vorgeschlagen. Eine bloße Verlagerung des Problems an andere Orte wird nicht als zielführend angesehen.

Weitere Gegenstände der Diskussion waren:

  • die Situation der Mülltonnen am Werderplatz
  • Verbesserung der Aufenthaltsqualität durch weniger Kfz-Verkehr, mehr Sitzbänke und Spielgeräten. Das wurde allerdings sehr kontrovers debattiert.
  • die Reparatur des Indianerbrunnens, sodass das Wasser wieder läuft.

Im Vorfeld wurde per E-Mail das Folgende angeregt:

  • Einstufung des Umfelds des Werderplatzes als städtebauliches Sanierungsgebiet
  • das permanente Abspielen klassischer Musik
  • eine Stahlgittertüre vor dem Eingang des KOHI, um dortigen Drogenkonsum zu unterbinden
  • ein Konzept, um Karlsruhe für Wohnsitzlose weniger attraktiv zu machen.

Problematisch wird die Vielzahl von medizinischen und sozialen Einrichtungen in der näheren Umgebung des Werderplatzs gesehen. Diese müssten dezentralisiert werden.




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