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Ihr direkter Draht zum OB

Information und Austausch

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ThemaVerwaltung
ZeitraumFortlaufend
Zielgruppealle Einwohnerinnen und Einwohner
Stadtteil stadtweit

Wie funktioniert "Ihr direkter Draht zum OB"?

Sie fragen - der OB antwortet

Hier können Sie Ihre Frage an Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup stellen. Diese kann dann 14 Tage lang von anderen Nutzerinnen und Nutzern kommentiert und bewertet werden. Nach Ablauf dieser 14 Tage wird die Antwort von Dr. Mentrup auf Ihre Frage online gestellt.

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Sie sind eine gemeinnützige Organisation, ein Verein oder eine Initiative zum Beispiel aus dem sozialen, kulturellen, sportlichen Bereich oder aus dem Natur- und Umweltschutz und haben ein ganz besonderes Projekt, das Sie gerne einmal Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup vor Ort vorstellen möchten?

Dann beschreiben Sie Ihr Projekt mit Ansprechpartner und Kontaktdaten auf dieser Seite und werben in Ihrem Umfeld (zum Beispiel über SocialMedia-Kanäle) um Unterstützung für Ihr Projekt. Den Ort, an dem Sie dem OB Ihr Projekt vorstellen möchten, markieren Sie auf der interaktiven Karte. Alle registrierten Nutzerinnen und Nutzer können Ihr Projekt hier im Beteiligungsportal kommentieren und unterstützen. In der Regel am letzten Freitag jedes Monats wird Dr. Mentrup das Projekt mit der größten Zustimmung besuchen.
Phase 1beendet

Sie fragen - der OB antwortet

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Ihre Frage an Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup:

Guten Tag Herr Dr. Mentrup.

Ich wohne seit 40 Jahren in Karlsruhe und ich wohne gerne hier.
Seit 10 Jahren lebe ich mit meinem Mann in der Bergwaldsiedlung. Mein Mann und ich sind Rentner; wenn nichts geschieht müssen wir uns bald einen neuen Wohnort suchen.
Lebensmittel kann ich online bestellen. Um ein Brot zu kaufen muss ich nach Hohenwettersbach. Hin und zurück brauche ich 45 Min. Für ein Rezept vom Hausarzt muss ich nun ebenfalls nach Hohenwettersbach.
Wenn die Bergwald-Urgesteine erzählen, was es in den Anfangsjahren hier alles gab: Tankstelle, Lebensmittelladen, Bank, Café, Bäckerei … alles weg. 2010 hat der Schlecker aufgegeben und 2015 machte das Lädle zu. Aus war es mit der Nahversorgung. Im Moment steht die alte Arztpraxis leer, und für das ehemalige Lädle wird ein neuer Mieter gesucht. Als das Lädle schloss glaubte ich noch an die Verantwortung der Gemeindepolitik: Ein Stadtteil ohne Nahversorgung, wo gibt es denn so was?
Es gibt (außer von kirchlicher Seite) keine Möglichkeiten für Nachbarschaftstreffen o.ä. Besonders für Jugendliche und ältere Mitbürger müsste hier dringend mehr getan werden. Können wir auf Ihre Hilfe zählen?

Mit freundlichen Grüßen
die Bergwälderin


Dr. Frank Mentrup

Sehr geehrte Bergwälderin,

der Verwaltung ist bekannt, dass mit der Schließung keine Nahversorgung mehr vorhanden ist. Die fußläufige Lebensmittelnahversorgung in der Bergwaldsiedlung bestand bis zur Schließung aus dem ca. 40 m² großen „Lädle“, das einem „Tante Emma-Laden“ entsprach. Die Betreiberin des Ladens führte den Lebensmittelladen mit ihrem Ehemann seit über 20 Jahren. Dies war in Zeiten, in denen die großen Anbieter beinahe alle „Tante-Emma-Läden“ verdrängt haben, eine außergewöhnliche Entwicklung.

In der Vergangenheit wurden, beispielsweise mit Bekanntwerden der Schließung des ehemaligen Schlecker-Marktes (360 m² Verkaufsfläche) in der Elsa-Brändström-Straße im Jahr 2011, bereits von Seiten der Wirtschaftsförderung Gespräche mit der Betreiberin, dem Vermieter und Betreibern von Lebensmittelmärkten und Bäckereien geführt, um die Lücke in der Nahversorgung wieder zu schließen. Diese blieben letztlich auf Grund mangelnder Wirtschaftlichkeit erfolglos. Dies obwohl der Vermieter im Wissen um die schlechte Nahversorgungssituation vor Ort, eine sehr moderate Miete verlangt hätte und es ihm selbst ein Anliegen war etwas zur Verbesserung der Situation zu tun.

Tenor aller angefragten Marktbetreiber war bei der Nachnutzung der wesentlich größeren Fläche des ehemaligen Schlecker-Marktes bereits die zu geringe Einwohnerzahl, Verkaufsfläche und das zu kleine Einzugsgebiet für den Standort. Es wurde keine Möglichkeit gesehen hier einen Markt wirtschaftlich zu betreiben.

Selbständige Märkte können in Karlsruhe unter bestimmten Voraussetzungen (ab ca. 450 m² Verkaufsfläche und einem Einzugsgebiet von mind. 4.000 Einwohnern) entstandene Versorgungslücken schließen. Letztendlich entscheidet der Kunde mit seinem Einkaufsverhalten darüber, ob ein Markt vom Betreiber wirtschaftlich tragfähig geführt werden kann. An diesen Rahmenbedingungen hat sich nichts geändert. Auf Grund der oben genannten Einschätzungen besteht momentan kaum Aussicht auf Erfolg eine stationäre, fußläufige Nahversorgung in der Bergwaldsiedlung zu etablieren.

Zu einer Verbesserung der Versorgungssituation wird sicherlich auch der in Hohenwettersbach geplante Lebensmittelmarkt beitragen. Eine neue Bushaltestelle, direkt vor dem geplanten Markt, wird die Erreichbarkeit mit dem ÖPNV für möglichst weite Teile der Bevölkerung, auch in der Bergwaldsiedlung, sichern. Eine weitere Versorgungsmöglichkeit bieten die immer mehr angebotenen Lieferdienste großer Handelsketten wie Edeka und REWE oder auch des CAP-Marktes in Durlach. Dies ist zwar insgesamt nicht befriedigend, kann aber angesichts der Situation vor Ort nicht anders beurteilt werden.

Hinsichtlich der Angebote für Nachbarschaftstreffen von Jugendlichen und älteren Mitbürgerinnen und Mitbürgern möchte ich auch auf eine Vielzahl von Angeboten hinweisen, die in der Vergangenheit initiiert wurden, oftmals aber aufgrund mangelnden Interesses wieder eingestellt wurden. Beispielhaft sei hier der Nachmittagskaffee am Dienstag genannt. Aktuell werden dienstags vormittags die Veranstaltung „Jungbrunnen für Körper und Geist“ und an Donnerstagen im Rahmen des Startpunktcafés ein Kaffeenachmittag für ältere Menschen angeboten. Alle Veranstaltungen werden im Schaukasten des Bürgerzentrums angekündigt. Auch bei den regelmäßigen Treffen der Bürgergemeinschaft besteht selbstverständlich jederzeit die Möglichkeit eines nachbarschaftlichen Austauschs.

Auch das Angebot für Jugendliche im Bergwald soll eine Aufwertung erfahren. Hierzu finden aktuell Gespräche zwischen Stadtamt Durlach, der Bürgergemeinschaft und dem Kinder- und Jugendhaus in Durlach statt. Um ein bedarfsgerechtes Angebot zu organisieren, werden die Jugendlichen befragt, welche Möglichkeiten der Freizeitgestaltung und Treffpunkte sie sich im Bergwald wünschen.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr Frank Mentrup

14.05.18, 14:47 , 1 Kommentare [Kommentare einblenden] , Zustimmungen


Bergwälder

Vielen Dank, Herr Mentrup, für Ihre ausführliche Antwort.
Ich sehe in, dass Sie nicht mehr für die Bergwaldsiedlung tun können.
Ihrem Satz " Letztendlich entscheidet der Kunde mit seinem Einkaufsverhalten darüber, ob ein Markt vom Betreiber wirtschaftlich tragfähig geführt werden kann. " kann ich nur zustimmen und ergänzend anmerken, dass auch die Betreiberin des Ladens im erheblichen Maße dazu beigetragen hat, dass immer weniger Kundschaft kam. Wenn man als Geschäftsmann/frau meint, man kann sich die Kunden aussuchen und z.B. Menschen mit Migrationshintergrund nicht im Laden wünscht, spricht sich das rum. Wir werden sicher bald eine Wohnung in passender Umgebung gefunden haben. Mit freundlichen Grüßen
die Bergwälderin.

01.06.18, 07:20 , Zustimmungen