informelle Beteiligung beendet

Gleiche Rechte für alle - Was bedeutet das für mich?

Ihr Statement zu "Gleiche Rechte für alle"

Gleiche Rechte für alle
ThemaKultur
ZeitraumTeilnahme bis zum 05. Mai 2018
Zielgruppealle Einwohnerinnen und Einwohner
Stadtteil stadtweit

Die Europäischen Kulturtage 2018

Plakat der EKT:2018

Wichtige Um- und Aufbrüche jähren sich im Jahr 2018. 100 Jahre Revolution 1918, 170 Jahre Badische Revolution 1848 und 50 Jahre 68er-Revolution. Revolutionen sind immer verbunden mit der Forderung nach Ablösung alter und dem Kampf um neue Strukturen. Immer geht es um eine Erweiterung von Rechten vor allem für die Gruppen, die die Revolution tragen, immer wieder geht es um Freiheit, um Gleichheit und um neue Formen des gesellschaftlichen Zusammenlebens. Diese Forderungen sind Motor für gesellschaftliche Um- und Aufbrüche.

Dennoch ist es noch heute nicht selbstverständlich, allen gesellschaftlichen Gruppen und Geschlechtern die gleichen Rechte zuzusprechen. Die Forderung nach gleichen Rechten für alle ist historisch und in besonderer Weise durch Sitz und Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts mit Karlsruhe verbunden.

Das Kulturamt der Stadt Karlsruhe und das Staatstheater Karlsruhe werfen vor diesem Hintergrund bei den Europäischen Kulturtagen 2018 gemeinsam mit mehr als 25 Partnern aus der örtlichen Kulturszene einen weit gespannten und vielfältigen künstlerischen Blick auf das Ringen um gleiche Rechte für alle und die damit verbundenen Um- und Aufbrüche in Europa.​



Informieren Sie sich zum Festival auf der Webseite der Europäischen Kulturtage 2018:
www.europaeische-kulturtage.de

beendet

Ihr Statement ist gefragt!

Was bedeuten "Gleiche Rechte für alle" für Sie?​

Ihr Statement zu "Gleiche Rechte für alle"

Zunächst einmal muss man unterscheiden zwischen dem Recht wie es im Gesetzbuch steht und dem durch die Gesellschaft definierten "Recht", also das was normal und allgemein akzeptiert ist.

Im Sinne des Gesetzbuches gilt in Deutschland offiziell das gleiche Recht für alle und das subjektive empfinden ist, dass es auch in den meisten Fällen so ist.

Das gesellschaftliche Rechtsgefühl sieht schon anders aus. Hier geht es um zwischenmenschliche Interaktion sowie die Interaktion mit dem Staat und den Unternehmen.

Zwischenmenschlich sind manche Verhaltensweisen zwar gesetzlich rechtens aber gesellschaftlich nicht anerkannt. Jeder darf ein Kopftuch tragen. An vielen Orten ist es jedoch gesellschaftlich nicht akzeptiert. Würde man mit Indianerkopfschmuck herumlaufen wäre es wohl eher akzeptiert aber belustigend. Das gleiche Recht bedeutet hier, dass man alles machen kann was man für richtig hält, solange man niemandem damit schadet. Das erfordert Toleranz.

Was in der Gesellschaft leider im subjektiven Empfinden vieler Bürger zunimmt ist die Intoleranz und die Feindseligkeit. Dies kann je nach Stadtteil und Region unterschiedliche Ausprägungen haben. Es ist wichtig jedem Menschen zunächst positiv zu begegnen. Andererseits ist es auch notwendig, dass andere Menschen sich als Teil der Gesellschaft empfinden und sich dementsprechend ebenfalls positiv verhalten.

Die Problematik liegt in der Verallgemeinerung, der Diskussionsunfähigkeit, der Abkapselung und der Feindseligkeit.

Am Ende sollte die Politik versuchen Einfluss darauf zu nehmen, dass es gesellschaftlichen Austausch gibt und Menschen zum Nachdenken anregen. In Zeiten der sozialen Medien wird man immer schneller in eine Gesinnung getrieben durch Beiträge und Nachrichten die zu der jeweiligen Denkweise passen.

In der Interaktion mit Unternehmen und Staat fühlt sich der Einzelne oft hinters Licht geführt und dazu machtlos.

Der Staat besteuert das Einkommen enorm hoch um dann Mehrwertsteuer auf alles zu nehmen, beinahe jeden Behördengang mit Gebühren zu belegen, bei zu wenigen Parkplätzen die Bewohner mit Bußgeldern zu bestrafen etc. Gleichzeitig hört man von Millionenprojekten, Steuererleichterungen für Unternehmen, Autobahnbaustellen, die nicht zu enden scheinen, Preisen für öffentliche Verkehrsmittel die bereits teuer sind und trotzdem immer weiter steigen, mehr und mehr Blitzern, deren Zweck eher der Umsatz als die Verkehrssicherheit zu sein scheint u.v.m. Der Staat scheint sich alles zu erlauben ohne über gesellschaftliche Gerechtigkeit nachzudenken.

Den Unternehmen scheint es blendend zu gehen. Doch wenn es um gesellschaftliche Verantwortung geht scheinen die meisten wegzuschauen. Dieselautos, Atommüll, Plastik, Massentierhaltung, Regenwaldzerstörung, Menschenrechte, Arbeitszeiten, Mindestlohn, Umweltverschmutzung, Steuerhinterziehung. All das scheint die Unternehmen nur im Rahmen der Gewinnerzielung zu interessieren. Wenn man rechtliche Schlupflöcher finden kann ist jedes Mittel recht. Und so empfindet der Bürger definitiv nicht das gleiche Recht für alle. Unternehmen erlauben sich vieles was der Privatmann sich nicht erlauben könnte, da er rechtliche Schlupflöcher und Grauzonen nicht kennt oder nicht nutzen kann.

Gleiches Recht für alle bedeutet, dass Bürger, Staat und Unternehmen im gleichen Machtverhältnis Einfluss auf die Gesetzgebung und die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen nehmen kann. Außerdem muss gelten dass alle Menschen, die Teil der Gesellschaft werden möchten und deren Werte unterstützen, dies auch können. Menschen, welche die Werte der Gesellschaft nicht unterstützen sollten auch einmal gesagt bekommen, dass sie niemand zum bleiben zwingt.

Die Bürger müssen von der Politik in einen ehrlichen Informationsfluss eingebunden werden und es müssen gesellschaftlich gerechtere Gesetze geschaffen werden um ein zukünftiges Politikproblem zu verhindern.

Haben Sie Fragen zu den Europäischen Kulturtagen?

EKT Kontakt
Stadt Karlsruhe
Kulturamt, Kulturbüro

Angela Hartmann-Eckstein
Tel. 0721 133-4032
angela.hartmann-eckstein@kultur.karlsruhe.de​