Rahmenplan Esslinger und Heidenheimer Straße
Durchführung eines Städtebaulichen Wettbewerbs und Erarbeitung eines Rahmenplans
Thema | Stadtplanung und Bauen |
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Zeitraum | 23.09.2019 bis voraussichtlich Ende 2022 |
Zielgruppe | alle interessierten Einwohnerinnen und Einwohner aus Wettersbach |
Stadtteil | Grünwettersbach |
Rahmenplan und Bebauungsplanvorentwurf, 12. Mai 2021
Präsentation Wettbewerbsergebnis
Modellansichten Siegerentwurf
Städtebaulicher Wettbewerb Esslinger und Heidenheimer Straße
Ablaufschema für die geplante Wohnbauflächenentwicklung
Aus diesem Grund führte das Stadtplanungsamt einen städtebaulichen und landschaftsplanerischen Wettbewerb (eine sogenannte Planungskonkurrenz) mit vorgeschaltetem, offenem Bewerbungsverfahren durch. Arbeitsgemeinschaften aus Stadtplanern/innen bzw. Architekten/innen mit Landschaftsplanern/innen konnten Sich hierfür bewerben. Das Hinzuziehen von Verkehrsplanern/innen und eines wasserwirtschaftlich ausgerichteten Ingenieursbüros, wurde aufgrund der besonderen Anforderungen in Grünwettersbach empfohlen. Unter den 9 Bewerbern/innen, die sich qualifizierten, wurden 5 Teams zur Bearbeitung der Aufgabe ausgewählt. Der Wettbewerb sollte ausloten, wie eine Wohnbebauung an der Heidenheimer und Esslinger Straße jeweils ortsverträglich ausgestaltet werden kann. Dabei mussten Aspekte wie Ortsbild und Wohnqualität aber auch Anforderungen an Artenschutz, Verkehr, Schallschutz, Regenrückhaltung und Dichte (u.A.) berücksichtigt und zu einem schlüssigen Gesamtkonzept verbunden werden. Der zum Rahmenplan überarbeitete Siegerentwurf des Wettbewerbs soll die Grundlage für das Bebauungsplanverfahren nach § 13 b BauGB bilden.
Im gesamten Verlauf des Projektes wird die Öffentlichkeit mehrmals beteiligt. Im Rahmen der Planungskonkurrenz bzw. der Rahmenplanung:
- an der Formulierung der Aufgabenstellung (Sammlung von Anregungen und Wünschen im Rahmen einer moderierten Auftaktveranstaltung, 9. Oktober 2019)
- Teilnahme vier gewählter Delegierter aus der Bürgerschaft an der Jurysitzung, 31. Juli 2020
- Sammlung von Anregungen und Hinweisen zur Überarbeitung des Siegerentwurfes im Anschluss an die Präsentation des Wettbewerbsergebnisses (Online-Präsentation und Beteiligung vom 20. November bis 4. Dezember 2020)
- informativ durch die Präsentation des überarbeiteten Entwurfs, als Basis für den Bebauungsplanentwurf (Online-Präsentation und Beteiligung ab 12. Mai 2021)
- bei der frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit (Online-Präsentation und -Beteiligung vom 12. Mai - 2. Juni 2021).
- nach Auslegungsbeschluss des Gemeinderats, während der einmonatigen öffentlichen Auslegung (im Stadtplanungsamt, in der Ortsverwaltung und im Internet, geplant für Herbst 2021)
Bevor aber tatsächlich gebaut werden kann, muss auch ein Bodenordnungsverfahren, die sogenannte Umlegung durchgeführt werden. Diese nimmt gewöhnlich ca. 2 Jahre in Anspruch, da mit jedem Grundstückseigentümer im Plangebiet verhandelt wird. Erst wenn die neuen Grundstückszuschnitte vertraglich feststehen, kann die Herstellung der Erschließung wie technische Infrastruktur für Ver- und Entsorgung oder Regenrückhaltung beginnen, was wiederum ca. 2 Jahre in Anspruch nimmt. Erst wenn die Erschließung erfolgt ist (vrs. ab ca. 2025), könnten erste Bauvorhaben realisiert werden.
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Online Präsentation des Wettbewerbsergebnisses und Sammlung von Anregungen für die weitere Bearbeitung
Coronabedingt musste die öffentliche Präsentation der Wettbewerbsergebnisse vom 28. Oktober leider abgesagt werden.
Ab dem 20. November stellen wir diese daher online, in Form einer Video-Präsentation zur Verfügung. Das Karlsruher Büro SCHÖFFLER.stadtplaner.architekten stellt darin seinen Sieger-Entwurf vor, das Stadtplanungsamt erläutert das weitere Vorgehen.
→ zur Video-Präsentation des Entwurfes 7 Höfe (auf YouTube)→ zur Rundumansicht des Wettbewerbsmodells (auf YouTube)
Online Beteiligung Rahmenplan
In der Präsentation des Büros Schöffler wird relativ kurz ein Thema angesprochen, das die Bewohner der tiefer liegenden Bereiche Wettersbachs sehr beschäftigt: Die Entwässerung. Starkregenereignisse zeigen regelmäßig, dass die Kanalisation jetzt schon ausgereizt ist.
Das „System von offenen Gräben und Mulden“ (Minute 19:56 der Präsentation) dürfte in flacherem Gelände funktionieren in Verbindung mit entsprechend großen Mulden. Die beiden in der Heidenheimer Str. wären flächen- und volumenmäßig zu klein bzw. das obere lässt sich in der Böschung zwischen Gehweg und Wohngebäude (siehe Modell und Schnitt durch die Sportplatzbebauung, Min 33) nicht realisieren. Das heißt, dass das Regenwasser dieses Bauabschnitts im Wesentlichen in den Kanal eingeleitet werden müsste.
Wären in der Esslinger Str. die Gebäude und deren Abstände maßstäblich dargestellt (die neuen Einfamilienhäuser sind etwa so groß wie die bestehenden Reihenhäuser, die Doppelhäuser so groß wie die Einfamilienhäuser) würde man erkennen, dass die Mulden flächenmäßig schrumpfen müssten (ganz nebenbei auch die „grünen Passagen“ und der Talblick, Minute 28) und somit Volumen verloren geht.
So gut die Idee mit Gräben und Mulden auch ist, kann man nur hoffen, dass diese noch viele Jahre bestehen bleiben und nicht, wenn das erste unbeaufsichtigte Kind ins Wasser gefallen ist, findige Leute meinen die Mulden zuschütten zu dürfen, um sie in zwei der raren Parkplätze umwandeln zu können. Ähnliches gilt für den Graben entlang der Esslinger Str., der insbesondere im Bereich der Kita ausreichend tief und breit sein muss um seine Funktion zu erfüllen, trotz der Möglichkeit die ihn kreuzenden Zufahrten und Zugänge zu den Gebäuden ebenerdig ausführen zu können.
Der erwähnten Dachbegrünung sollte man hinsichtlich der Starkregen keine allzu große Bedeutung beimessen, denn gesättigte Retentionsdächer können kein Wasser mehr speichern.
Um Stauraum für Starkregen vorzuhalten müssen die Mulden, das Retentionsbecken sowieso, Wasser in die Kanalisation einleiten können, denn ansehnliche Teiche taugen nicht.
Zusammenfassend kann man festhalten: Die im Entwurf vorgesehenen Maßnahmen sind bei Weitem nicht ausreichend, d.h. die Stadt muss bauen. Und bei der Dimensionierung bitte nicht kleinlich sein, denn die Prognosen hinsichtlich Zahl und Intensität der Starkregenereignisse als Folge des Klimawandels verheißen nichts Gutes.