informelle Beteiligung beendet

Städtebauliches Entwicklungskonzept Ettlinger Tor

Vorbereitung eines Bebauungsplanverfahrens für die Südwestseite des Ettlinger Tors

Bildtitel
ThemaStadtplanung und Bauen
Zeitraum01.01.2020 bis 31.12.2020
ZielgruppeAlle interessierten Einwohnerinnen und Einwohner des Stadt- und Landkreises Karlsruhe
Stadtteil stadtweit

Werkstattverfahren zur baulichen Neukonzeption

Schwarzplan des Gebietes
Schwarzplan des Gebietes

Gebäu­de­en­sem­ble des Karlsruher Landrat­samts

Gegen­stand der Betrach­tung ist die Südwest­seite des Ettlin­ger Tors, auf dem das Gebäu­de­en­sem­ble des Karlsruher Landrat­sam­tes ­ver­or­tet ist.

Das Gebäu­de­en­sem­ble des Landrat­sam­tes auf der Südwest­seite des Ett­lin­ger Tors steht unter Denkmal­schutz. Um an dieser Stelle ei­nen Neubau zu verwirk­li­chen, hat der Landkreis einen ­denk­mal­schutz­recht­li­chen Antrag bei der Stadt Karlsruhe als untere Denkmal­schutz­be­hörde gestellt, der rechtliche Grund­la­ge ­für eine weitrei­chende Sanierung bezie­hungs­weise einen Abriss des Gebäudes ist. Diesen bearbeitet derzeit die Denk­mal­schutz­be­hörde. Gleich­zei­tig prüft der Landtag ­Ba­den-Württem­berg ein Petiti­ons­ver­fah­ren, das den Erhalt des En­sem­bles verfolgt.

Gegen­wär­tig existieren keine städte­bau­li­che Entwick­lungs­idee und kein Bebau­ungs­plan für das Areal. Vor dem Hinter­grund der Pla­nun­gen des Landkrei­ses Karlsruhe, einen neuen Verwal­tungs­bau an gleicher Stelle nach Abriss des Ensembles zu verwirk­li­chen, hat die Stadt ein offenes und trans­pa­ren­tes Werkstatt­ver­fah­ren ­zur Neukon­zep­tion der Südwest­seite durch­gefüh­rt. Das Ergebnis des Werk­statt­ver­fah­rens soll nach dessen Abschluss die Grundlage für ein Bebau­ungs­plan­ver­fah­ren bilden.

Diskus­sion zwischen Planungs­bü­ros und Begleit­gre­mi­um

Das Werkstatt­ver­fah­ren war nicht anonym angelegt, sondern die teil­neh­men­den Planungs­bü­ros disku­tie­ren ihre Konzep­te un­ter­ein­an­der und mit einem "Begleit­gre­mi­um", das sich aus Ver­tre­tern des Landkrei­ses, Stadt und Gemein­de­rat, dem Land Baden-Württem­berg sowie externen Fachleuten und Vertre­tern ­bür­ger­schaft­li­cher Gruppie­run­gen zusam­men­gesetzt hat.

Das "Begleit­gre­mi­um" hat den Teilneh­men­den mit seinem fach­li­chen und örtlichen Wissen zur Seite gestanden, aber auch die lo­ka­len und politi­schen Vorstel­lun­gen und Sicht­wei­sen in die Dis­kus­sion um die beste Entwick­lung des Ortes einfließen lassen.

Am Werkstatt­ver­fah­ren nahmen die vier Planungs­bü­ros berchtold­krass space&options, COBE Berlin, Max Dudler Ar­chi­tek­ten AG und MVRDV teil.

Szenarium Abbruch und Szenarium Erhalt

Aufgrund des noch nicht entschie­de­nen denkmal­recht­li­chen ­Ver­fah­rens arbeiteten die Planungs­bü­ros in zwei unter­schied­li­chen S­ze­na­rien. Ein Szenario soll von einem Abbruch des Ge­bäu­de­en­sem­bles ausgehen und klären, welche bauli­che ­Ent­wick­lung dem Ort unter dieser Voraus­set­zung angemessen ist. Das zweite Szenario soll von einem Erhalt des Ensembles ausge­hen und aufzeigen, welche bauliche Ergänzung in diesem Fall zu einer ­best­mög­li­chen Lösung führt. Innerhalb der Laufzeit des Werkstattverfahrens konnte das denkmalrechtliche Verfahren nicht abgeschlossen werden.

Das Landrat­samt Karlsruhe hat mehrere Gutachten und eine Machbar­keits­stu­die für die General­sa­nie­rung ­des Gebäu­de­en­sem­bles in Auftrag gegeben, die öffentlich zur Ein­sicht stehen.

Werk­statt­ter­mi­ne

Das Werkstatt­ver­fah­ren war von Januar 2020 bis Juli 2020 ter­mi­niert und gliederte sich in vier Werkstatt­ter­mine mit un­ter­schied­li­cher Öffent­lich­keit und zwischen­lie­gen­den ­Ar­beits­pha­sen der teilneh­men­den Planungs­bü­ros.

Werkstatt #1 in Form einer öffent­li­chen Auf­takt­ver­an­stal­tung am 15. Januar 2020 wurde allen Betei­lig­ten die Auf­ga­ben­stel­lung, die Rahmen­be­din­gun­gen des Ortes sowie der Um­ge­bung vermittelt. Aufgrund der coronabedingten Einschränkungen musste das Format der letzten beiden Werkstatttermine angepasst werden.

 

In Werkstatt #2 am 11. März 2020 erläuterten die vier Planungsbüros ihre ­Ana­lyse der Aufga­ben­stel­lung und disku­tie­rten mit dem Be­gleit­gre­mium eine möglichst große Bandbreite unter­schied­li­cher An­sätze.

In Werkstatt #3 am 6. Mai 2020 stellten die Büros in Diskus­sion ­mit dem Begleit­gre­mium die Weiter­ent­wick­lung und Verdich­tung ih­rer Konzepte vor. Aufgrund der coronabedingten Einschränkungen wurde die Werkstatt als digitales Format durchgeführt.

In Werkstatt #4, der öffent­li­chen Ab­schluss­ver­an­stal­tung am 3. Juli 2020 präsen­tie­rten die Pla­nungs­bü­ros ihre finalen beiden Szenarien und die aus ihrer ­Sicht beste Entwick­lungs­op­tion für das Areal (mit oder ohne ­Ge­bäu­de­en­sem­ble). Aufgrund der coronabedingten Einschränkungen wurde die Werkstatt als Hybridformat als Veranstaltung mit begrenzter Teilnehmerzahl und Livestream im Internet durchgeführt.

Aus diesen Szenarien wählte das "Begleit­gre­mi­um" eine Empfeh­lung ­für den Gemein­de­rat aus, die Grundlage des Be­bau­ungs­plan­ver­fah­rens bilden soll.

Eine Dokumentation der Ergebnisse finden Sie unter Links und Downloads.

Phase 5beendet

2. Bürgerdiskussion

bis 31. Mai 2020

In der Arbeitsphase zwischen Werkstatt #2 und #3 hatten die Planungsbüros ihre Ideen konkretisiert und Konzepte für jedes Szenario (mit/ohne Abriss des Landratsamtes) auf jeweils maximal zwei Varianten weiterentwickelt, wobei Empfehlungen des Begleitgremiums umgesetzt und erste Flächenbetrachtungen zu den Konzepten angefertigt wurden. Für die dritte Werkstatt gab es keine Festlegung hinsichtlich der Art, Weise und Tiefe der Darstellungen. Man ging davon aus, dass sich die Konzepte der Planungsbüros unterscheiden und jedes Büro selbst entscheidet, welche Darstellung die jeweilige Idee bzw. Schwerpunktsetzung am besten verdeutlichen.

Bis zum 31. Mai hatten Sie die Möglichkeit, die verschiedenen, in Werkstatt #3 vorgestellten, weiterentwickelten Ideen der Planungsbüros im Rahmen dieses Online-Forums zu kommentieren.

Als Diskussionsgrundlage dienten die hier hinterlegten, überarbeiteten Entwürfe der Planungsbüros:

In der Arbeitsphase zwischen Werkstatt #3 und #4 sollen die Ideen der einzelnen Planungsbüros auf jeweils eine Variante pro Szenario (mit/ohne Abriss des Landratsamtes) reduziert und noch stärker präzisiert werden. Mit dem Ziel der Entwicklung eines städtebaulichen Entwicklungskonzepts als Basis für den zu erstellenden Bebauungsplan gilt es aufzuzeigen, mit welcher Konzeption ein bestmöglicher Beitrag zur Stadtentwicklung und Baukultur erreicht werden kann. Hierzu sollen die Arbeitsaufträge des Begleitgremiums umgesetzt und erste Flächenangaben konkretisiert werden.

2. Bürgerdiskussion

Meinung/Fragen zur 3. Werkstatt:

Schade dass sich bisher nur das Büro Berchtold Krass mit seinem Neubauentwurf getraut hat mit 80 Meter etwas höher als der Bestand zu gehen. Warum nicht 90 - 100 Meter wagen dafür aber interessantere, schlankere, attraktivere Kubaturen schaffen, vielleicht unten breiter und verjüngend nach oben.

Muss man auch in einem Neubau unbedingt die Scheibenform beibehalten um an das alte Hochhaus zu erinnern?
Cobe hat in seinem zweiten Entwurf (Erhalt des Bestandhochhauses) an der Ecke Kriegstrasse/Via Triumphalis z.B. angedeutet was für Cubaturen auch möglich wären, allerdings fehlt mir auch hier die Höhe . Zudem bin ich jetzt auch überzeugt, dass direkt an der Via Triumphalis eine niedrigere (Torhäuser Max Dudler) oder gar keine (Berchtold Krass) angemessener wäre.

Bei Max Dudler begeistert mich vor allem die Lösung mit dem Platz und dem Campanile auf der Seite der Postbank.

Bei Berchtold Krass gefällt mir die Aufteilung des eigentlichen Baufeldes mit dem Durchgang hin zur Kriegstrasse und den großen Freiflächen (weniger Versiegelung) am besten.

MVRDV müsste bei der nächster Werkstatt konkreter werden, das ist mir noch zu theoretisch/unrealistisch.

Fazit: Berchtold Krass und Max Dudler haben für mich bisher die Nase vorn.


Gerald W.

Da kann ich nur zustimmen. Ich denke hier würde eine große Chance vertan, wenn später nur eine niedrigere Bebauung als jetzt vorhanden wäre.
Es könnte hier ein innovatives Ausrufezeichen gesetzt werden. Dazu müsste man sich etwas mehr in die Höhe trauen!
MVRDV ist mir leider auch zu unkonkret und scheint teilweise nicht umsetzbar. Das Torgebäude ist leider nicht sehr schön.

13.05.20, 12:50 , 0 Kommentare , Zustimmungen


Ljungqvist

Ich finde die MVRDV Vorschläge (außer Gartenstadt) äußerst ansprechend und gefallen mir sehr gut. Wir haben bereits genug "Einheitsbrei" in der Stadt. Mehr Mut für neue Ideen tut unserer Stadt äußerst gut!! Auch im Hinblick auf Unterscheidung zu anderen Städten. Was die Höhe der Hochhäuser angeht, gebe ich Ihnen recht. Hier kann die Stadt ruhig etwas höher gehen. Aber der CBD Entwurf der Niederländer geht ja schon in eine tolle Richtung.

20.05.20, 11:32 , 0 Kommentare , Zustimmungen


Chris84

Dem kann ich auch nur zustimmen. Etwas mehr Mut wäre an dieser Stelle angebracht, vor allem was die Höhe betrifft. Nur mit höheren Bauwerken könnte man eine Durchmischung der Luftschichten und somit ein besseres Stadtklima erzielen. Auch was Die Form der geplanten Gebäude angeht bin ich der gleichen Meinung, dass eine Verjüngung nach oben, zumindest als Abschluss sehr zu begrüßen wäre. Müssen es immernoch diese Quader bei größeren Gebäuden sein? Etwas mehr Abwechslung würde sicherlich dem Stadtbild gut tun. Berchtold Krass hat meiner Meinung nach die besten Entwürfe präsentiert. Bei dem Entwurf mit Erhalt des alten Hochhauses gefällt mir aber das neue Hochhaus zur Ettlinger Straße hin, wegen dem ebenfalls rechteckigen Grundriss nicht. Um Mehr Abwechslung zu schaffen wäre ein Quadratischer Grundriss bei dem Hochhaus, wie bei dem Entwurf für den kompletten Neubau besser (dafür lieber etwas höher).

22.05.20, 14:50 , 0 Kommentare , Zustimmungen